Der Gesamtvorstand von Deutschland, bestehend aus dem geschäftsführenden Vorstand, den Vertretern der Landesverbände und den Kommissionsvorsitzenden, hat den Jahreshaushalt 2014 beschlossen. Die Diskussionen um das Zahlenwerk liefen seit Herbst und gestalteten sich dahingehend schwierig, dass eine Unterdeckung im mittleren fünfstelligen Bereich ausgeglichen werden musste. Prof. Dr. Oliver Stoll, Präsident von Floorball Deutschland: “Wir haben gemeinsam in vielen Bereichen empfindliche Kürzungen beschlossen. Gleichzeitig können wir über die eingeleiteten Maßnahmen aber sicherstellen, dass die Existenz und weitere Entwicklung von Floorball Deutschland gesichert ist.

Gekürzt werden Personalausgaben in Höhe von 7.800 EUR, was einer Teilzeitstelle entspricht. Gestrichen wurde die Durchführung eines von zwei geplanten Nationencups, Mittel für die organisatorische Begleitung der Deutschen Kleinfeld- und Jugendmeisterschaften in der laufenden Saison, Gelder für das auslaufende Entwicklungsprogramm Floorballfieber und das Budget für den Vorstand. Unter Sparzwängen stehen auch die Nationalmannschaften – so unter anderem in Bezug auf den Sozialfond und das Teambudget. Reduziert wurde auch das Budget für die Geschäftsstelle, mit dem unter anderem Arbeitstreffen finanziert werden.

Kontrovers, sachlich und konstruktiv

Intensiv wurden in den vergangenen Wochen auch Mittel und Wege diskutiert, wie die Einnahmensituation von Floorball Deutschland verbessert werden kann. Nach kontroversen aber sehr sachlichen und konstruktiven Debatten wurde auf die Anhebung von Lizenzgebühren im Nachwuchsbereich und im Spielbetrieb der Landesverbände verzichtet. Demgegenüber steigen die Lizenzgebühren für Bundesliga-Spieler in der Saison 2014/2015 auf 60 Euro pro Saison. Dies bedeutet, dass die Bundesliga-Teams eine Mehrbelastung von – abweichend je nach Kadergröße – etwa 1.000 EUR verkraften müssen. Tenor unter den Landesverbänden war, dass dies von den Vereinen zu tragen sei, da sich deren Einnahmensituation stetig verbessere, spezielle Fördermöglichkeiten etwa über Lottorie-Mittel bestünden und zum Teil auch Landesverbände ihre höherklassigen Teams unterstützten. Die Landesverbände tragen wiederum die Einführung von Schiedsrichterlizenzgebühren – ab der Saison 2014/2015 ist dann pro Lizenz ein Kostenbeitrag von 5 EUR fällig. Hierüber werden 6.000 Einnahmen erzielt.

Gefordert wurde von den Landesverbänden ein zukünftig strenges Controlling. Hierzu wurde in der Geschäftsstelle bereits ein Vorschlag zu einer transparenteren Arbeitsweise entwickelt. Wichtige Instanz bleibt darüber hinaus auch der Gesamtvorstand, der in den vergangenen Monaten stark an Bedeutung gewonnen hat. Präsident Prof. Dr. Stoll: “Nicht zuletzt auf Basis der nun gelösten Finanzproblematik sind Floorball Deutschland und die Landesverbände stark zusammengerückt. Dieses Miteinander, welches auch bestimmte Angriffe in den letzten Wochen abblockte, wollen wir für die Zukunft erhalten, um unsere Sportart weiter bundesweit zu entwickeln.”

In den letzten Wochen machten Gerüchte die Runde, dass das Defizit der U19 Weltmeisterschaft 2013 in Hamburg die prekäre Finanzlage des Verbandes verschuldete. “Die Planungen für unser nächstes Geschäftsjahr sind vom WM-Minus allerdings nur in der Form betroffen, dass wir 10.000 Euro zur Schuldentilgung verwenden werden. Der weit größere Teil der im Oktober durch die erstmals durch die Geschäftsstelle durchgeführte Haushaltsplanung planerisch zu Tage getretene Deckungslücke resultierte aus dem Grund, dass wir in vielen Bereichen in den zurückliegenden Jahren zu hohe Kosten produziert und zu geringe Einnahmen erzielt haben”, erklärte Präsident Prof. Dr. Stoll, der nach dreieinhalbstündiger Dauer die letzte Gesamtvorstandssitzung des Jahres beendete.