Tatsächlich konnte die deutsche Damenauswahl nach dem Auftakterfolg gegen Österreich (14:1) heute noch einen draufsetzen: Die erst 24 Stunden vorher aufgestellte Rekordmarke wurde nochmals verbessert. Die Damen überrollten die Ukraine mit 17:0.
Deutschland startete erneut dominant mit zwei Reihen und schoss die ukrainische Torhüterin warm. Zunächst bedurfte es allerdings einer Zeitstrafe für die Ukraine, um in Überzahl das erste Tor der Partie zu erzielen. Nach sieben Minuten läutete Buchal nach Vorlage von Beppler-Alt den Torreigen ein. In die Reihe der Torschützinnen konnten sich gleich sieben verschiedene Spielerinnen eintragen: Neben Buchal auch Reck, Plewa, Luise Andrä, Kürth, Strahl und Beckmann. Die Ukraine kam allerdings selbst zu einigen gefährlichen Aktionen durch die sehr offensive deutsche Ausrichtung, scheiterte aber im 1-gegen-0 oder beim Freischlag am Goalie (8., 11. und 23. Minute), am Pfosten (8.) oder an den flinken deutschen Verteidigerinnen (15.).
Im zweiten Drittel bewies Kleerbaum, dass sich Beharrlichkeit auszahlt, als sie den Lochball gleich dreimal hintereinander aufs Tor brachte, bis er endlich einschlug. Zwei Sekunden nach Ende einer Überzahl-Situation fand Kleerbaum dann Reck im Slot, 9:0. Sieben Minuten später, Pass von Tina Andrä auf ihre Zwillingsschwester Luise, Kleerbaum verdeckte dem ukrainischen Goalie die Sicht, sprang im richtigen Moment hoch, nächstes Tor. Den Schlusspunkt des Drittels setzte Felicitas Brückner mit dem 11:0.
Im letzten Drittel wurde das Spiel ruppiger, die Ukraine musste gleich dreimal in Unterzahl spielen, jedes Mal verwertete Deutschland das Powerplay: zunächst durch Kleerbaum, dann durch Beppler-Alt und schließlich durch Buchal. Die weiteren Treffer erzielten Jana Werner und zwei weitere Male Kleerbaum.
Mit vier Toren und vier Assists wurde Randi Kleerbaum hochverdient zum Best Player auf deutscher Seite gewählt. Insgesamt fiel auf, dass insbesondere die „Küken-Reihe“ mit Beppler-Alt, den Andrä-Zwillingen, Kleerbaum (alle vier können noch die WM 2016 spielen) und Strahl deutlich effektiver spielte als noch am gestrigen Tage. Im Gegensatz dazu brauchte allerdings die dritte Reihe die enorm lange Anlaufzeit von zwei Dritteln, um vernünftig ins Spiel zu finden. Verteidigerin Manja Beckmann begründete: „Es lag hauptsächlich an der Aufregung. Wir waren sehr hektisch und gerade am Anfang haben wir einiges verstolpert. Mit der Zeit sind wir aber besser ins Spiel gekommen.“
Morgen um 16:00 Uhr geht es im vermutlich alles entscheidenden Spiel gegen Norwegen um den Aufstieg in die A-Division.
Die offiziellen Statistiken zum Spiel gibt es hier.
Fotos: Elke Scholz