Das waren 50 Minuten Floorball, die sich sehen lassen konnten. Zum Auftakt der Damen-Weltmeisterschaft im finnischen Tampere trotzten die deutschen Frauen den amtierenden Weltmeisterinnen aus Schweden vor offiziell 222 Zuschauern bis dahin ein 0:10 ab. Dann gelang Laua Neumann (Hovshaga AIF/SWE, vormals Weißenfels) mit etwas Glück der mehr als verdiente Ehrentreffer. Neumann wollte bei einem Konter quer zu Baumgarten passen. Dabei wurde der Lochball von einer Schwedin mit dem Fuß ins eigene Tor gelenkt.
Der Treffer wurde allerdings Neumann zugesprochen. Das stieß den Schwedinnen offensichtlich sauer auf. Sie verschärften das Tempo – und bei Deutschland schwanden Kraft und Konzentration. Die letzten zehn Minuten beendeten die Favoritinnen mit sechs weiteren Treffern – zum 1:16-Endstand.

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Herz schlägt bis zum Hals
„Mein Herz hat die ersten zwei Drittel bis zum Hals geschlagen“, sagte die 24-Jährige – so aufgeregt war die WM-erfahrene Akteurin. Neumann wurde zur besten deutschen Spielerin der Partie gekürt. Mit der Leistung des Teams war sie mehr als zufrieden. „Wir haben gekämpft bis zum umfallen. Das erste WM-Spiel ist immer das schwerste, und dann gleich gegen den Weltmeister Schweden. Wenn man bedenkt, dass die Hälfte der Mannschaft heute ihre WM-Premiere hatte, war das, was wir gezeigt haben, sehr gut.”
50 Minuten lang hatte Deutschland es den hochfavorisierten Schwedinnen schwer gemacht. In den ersten zwei Dritteln war dabei Torfrau Indra Reck (UHC Weißenfels) ein starker Rückhalt, sorgte mit sehenswerten Paraden dafür, dass der Rückstand nicht höher als 0:8 hieß – wobei einige Mal auch das Torgehäuse vor weiteren Gegentreffern rettete. 25 “Saves” wurden Reck letztlich zugesprochen. Im Schlussabschnitt übernahm ihre Kollegin Christa Brunn (FB Riders/SUI), die ebenfalls einige Schüsse abwehrte.

 
Viele kleine und große Torchancen

Im Angriff hatte Deutschland ein um das andere Mal gute Chancen. Im ersten Drittel traf Anne-Marie Mietz (MFBC Grimma) den Pfosten und Sara Patzelt (UHC Weißenfels) schoss in der letzten Minute vor der Pause nur knapp am Tor vorbei.
Die ersten 120 Sekunden des zweiten Drittels gehörten Deutschland, das tapfer und mutig in die Zweikämpfe ging und sich nicht auf eine “Mauertaktik” beschränkt. Im weiteren Verlauf waren Neumann, Julia Pradel (Wernigerode), Mietz, Simone Schwarz (Alvsjo AIK/SWE, ehemals ETV Piranhhas Hamburg) und Franziska Kuhlmann (Zug United/SUI, ehemals SSV Heidenau) einem Treffer ganz nahe. Doch alle Versuche endeten erfolgslos. Schweden selbst brachte wieder “nur” viermal den Ball im deutschen Tor unter.
Die deutschen Chancen im Schlussabschnitt hatten Patzelt, Kisa Reck (Wyker TB), Karen Grunewald (SSF Bonn) und Kuhlmann, ehe Neumann die schwedische Torhüterin Emelie Frisk endlich – wenn auch indirekt – überwand.

 
Schlüsselspiel am Sonntag

Am Samstag hat Deutschland spielfrei. Sonntag folgt das Schlüsselspiel gegen Lettland. Beginn ist 12.15 Uhr deutscher Zeit. Die Partie wir live auf sportdeutschland.tv übertragen.
 

Mehr Videos zur WM in Tampere auf dem Youtube-Channel der IFF