Zwei Spiele, zwei Siege: So nüchtern lässt sich das Wochenende der Damen-Nationalmannschaft im bayerischen Rohrdorf zusammenfassen. Wenn man es etwas ausführlicher betrachtet, dann zeigte das Team von Bundestrainer Simon Brechbühler zwei sehr konzentrierte Auftritte gegen die Auswahl Österreichs, die zusammengerechnet mit 39:0 ausgingen.
Nach fünf Trainingseinheiten an zwei Tagen stand am Samstagabend die erste Partie gegen die Nachbarn an. Ein deutlicher Sieg war fest einprogrammiert, zumal Österreichs Coach Daniel Persson lediglich zwölf Spielerinnen zur Verfügung hatte, von denen sechs ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft gaben. Mehrere erfahrene Kräfte fehlten, sodass sich das Spiel von Beginn an nur in eine Richtung entwickelte. Trotz deutlicher Feldüberlegenheit Deutschlands dauerte es bis zur achten Spielminute, ehe Anne-Marie Mietz den Torreigen eröffnete. Mit einem 3:0 ging es in die erste Drittelpause. Im zweiten Spielabschnitt erhöhte das deutsche Team weiter das Tempo und wurde mit neun Toren belohnt. Den Treffer zum zwischen zeitlichen 9:0 feierten die rund 270 Zuschauer besonders lautstark, da er von der Rohrdorferin Maria Sick erzielt wurde, die vor heimischem Publikum zu ihrem ersten Einsatz im A-Nationalteam kam. Im letzten Drittel erhöhte die deutsche Mannschaft mit acht weiteren Treffern zum Endstand von 20:0, was für die Torhüterinnen Indra Reck und Christa Brünn einen Shutout bedeutete.
Tore für Deutschland: Franziska Kuhlmann (5), Ina Jensen (5), Anne-Marie Mietz (3), Lisa Merle Entelmann (2), Pauline Baumgarten (2), Zarguna Barakzay, Jessica Schulz und Maria Sick (je 1)
Best Player: Anne-Marie Mietz

Deutschland im Torrausch (Bilder: Sibylle Schmidt)
Deutschland im Torrausch (Bilder: Sibylle Schmidt)

19 zum Nachschlag
Für das zweite Spiel am Sonntagvormittag hatten sich die Österreicherinnen vorgenommen, weniger Treffer zuzulassen und zumindest ein eigenes Tor zu erzielen. Teil eins des Plans war nach dem ersten Drittel in großer Gefahr, da die deutsche Mannschaft hohe Effektivität bewies und mit 9:0 in Führung lag. Nach dem Seitenwechsel ließ Deutschland es etwas ruhiger angehen und so ging es mit einem Zwischenstand von 12:0 in den letzten Spielabschnitt. In diesem wurde das Tempo seitens des deutschen Teams wieder hochgehalten und Österreich musste dem dünnen Kader zunehmend Tribut zollen. Am Ende hieß es 19:0 für Deutschland, auch Jean Fischer und Svenja Zell schafften damit einen Shutout. Für die Gäste blieb der kleine Trost, wenigstens ein Tor weniger kassiert zu haben – doch ein eigenes wollte auch im zweiten Spiel nicht gelingen.
Tore für Deutschland: Anne-Marie Mietz (5), Lisa Merle Entelmann (3), Franziska Kuhlmann (2), Pauline Baumgarten (2), Alexandra Kürth, Angelika Egger, Ina Jensen, Andrea Nicht, Vera Schmitz, Tiffany Küttner und Karen Grünewald (je 1)
Best Player: Franziska Kuhlmann
Positives Fazit
Der Bundestrainer war nach dem Lehrgang zufrieden. „Wir haben ein sehr gutes, intensives Wochenende hinter uns, an dem wir viel trainiert und gearbeitet haben. Wir konnten einige junge Spielerinnen kennenlernen und unter Wettkampfbedingungen einstufen, da haben wir wichtige Erkenntnisse bekommen“, so Simon Brechbühler. In den beiden Testspielen gegen einen schwächeren Gegner habe sein Team das Ziel umgesetzt, das Spiel mit Ball druckvoll zu gestalten und im Abschluss Durchschlagskraft zu beweisen. „Wir müssen weiter intensiv arbeiten, um den Abstand zur Weltspitze zu verringern. Das betrifft die Technik ebenso wie das Spielverständnis, vor allem aber im Bereich Physis ist noch Luft nach oben.“
Seitens der Ausrichter zog Toni Maier, Abteilungsleiter Floorball beim TSV Rohrdorf-Thansau, ebenfalls ein positives Fazit. „Wir haben ein tolles Wochenende mit den beiden Nationalmannschaften hinter uns. Es war für uns eine große Ehre, diesen Lehrgang und die Testspiele auszurichten und wir danken Floorball Deutschland sowie der IFF für das Vertrauen, uns mit der Aufgabe zu betrauen. Die Matches waren für die Zuschauer zwar nicht überaus spannend, aber wir haben einige Leute in der Halle gehabt, die das erste Mal ein Floorball-Spiel gesehen haben.“