Am Wochenende des 06. & 07. Mai trafen sich Vertreter:innen von Floorball Deutschland und seiner Landesverbände in Frankfurt am Main erstmalig auf nationaler Ebene zum Projekt “Floorball:FitForFuture”. Nach über zwei Jahren internationaler Entwicklung, über die hier regelmäßig berichtet wurde, wird nun auf nationaler Ebene in die Praxisphase übergegangen. Dazu fand um die Ecke des DOSB im Haus des LSB Hessen ein zweitägiger Workshop zur Verbandsevaluation statt. Eingeladen waren neben dem FD-Vorstand, der Geschäftsstelle und den Kommissionsleitungen auch die Vorstände aller Landesverbände.

Ein umfangreicher Anlass

Der rote Faden des Meetings bestand darin, für den deutschen Floorball Verband Licht ins Dunkeln in den beiden Key Findings der Projektgruppe über die zentralen Probleme von Sportverbänden zu bringen:

A – Federations are not able to realize how vast and diverse the federation scope is (aspects of floorball development which federation should feel responsible for)

B –  Federations don´t understand their own position and they are not able to CORRECTLY identify its main problems

-Key Findings der Projektgruppe

Ziel der Zusammenkunft war es, anhand einer von der Projektgruppe erarbeiteten Matrix, den Entwicklungsstand vom Floorball-Verband Deutschland eindeutig zu bestimmen (Key Finding B). In diesem Rahmen sollte zudem den handelnden Akteuren im Dachverband und den Landesverbänden ein detailliertes Bild des extrem vielseitigen und umfangreichen Aufgabenbereichs eines Sportverbands gegeben werden (Key Finding A).

Mit Liebe zum Detail

Alle 158 “Activities” der Matrix wurden für FD evaluiert. In jeder Einzelnen wurde der derzeitige Standort anhand einer Levelskala klar determiniert. In höchster Präzision fanden interessante und tiefgreifende Diskussionen über derzeitige Vorgehensweisen und den Entwicklungsstand statt.

Mit der Levelskala von 0 (minimal entwickelt) bis 7 (maximal entwickelt) lässt sich übersichtlich darstellen, wie ausgeglichen ein Verband entwickelt ist, und wo noch Potenziale liegen. Diese wurden nun auch erstmalig zusammengefasst in 13 Überkategorien, den sog. “Areas of Operation” grafisch dargestellt (Grafik 1).

Am Sonntagnachmittag wurde dann darüber gesprochen, wie die getroffene Evaluation einzuschätzen ist, und welche Handlungsschritte daraus abzuleiten sind. Für eine ausgeglichene Entwicklung werden nun auch insbesondere Themen aufgegriffen, in denen der Verband bisher noch gar nicht bzw. nur minimal entwickelt ist. Ein konkreter Action Plan wird dazu in den kommenden Wochen angefertigt.

Grafik 1: Der Entwicklungsstand von Floorball Deutschland. Stand Mai 2023.

In der Sportwelt einmalig

Das Projekt “Floorball:Fit4Future” wurde 2020 durch den tschechischen Floorball-Verband initiiert und ist in seiner Komplexität in der gesamten Sportwelt bisher einmalig. Finanziert durch EU-Fördergelder wird ein umfangreiches Konzept erarbeitet, um Verbandsentwicklung erklärbar, sichtbar und vorallem messbar zu machen. Ziel ist, die Community der Floorball-Verbände vorwiegend international, innerhalb Deutschlands aber perspektivisch auch auf Landesverbandsebene, zu einer ganzheitlichen Entwicklung anzuleiten.

Um die theoretischen Inhalte auch mit praktischer Erfahrung zu unterstützen, werden auch Austausche, vorwiegend mit den TOP4-Nationen (Schweden, Finnland, Tschechien, Schweiz), gefördert.

Teilgenommen haben:

Frederik Dilger (Projektleitung)
Niklas Wangnet (Projektleitung; Floorball Deutschland, Vorstandsmitglied)
Leonie Buhl (Floorball Deutschland, Vizepräsident)
Daniel Kehne (Floorball Deutschland, Vizepräsident)
Roland Büttner (Floorball Deutschland, Geschäftsführer)
Atte Ronkanen (Floorball Deutschland, Sportdirektor
Martin Brückner (Floorball Deutschland, Nationaltrainer)
Martin Günther (Floorball Deutschland, Geschäftsstelle)
Jens Zoberbier (Floorball Deutschland, SBK-Leitung; Floorball Sachsen-Anhalt, Präsident)
Adrian Mühle (Floorball Berlin-Brandenburg, Präsident)
Thomas Fenzl (Floorball Berlin-Brandenburg, Vizepräsident)
Felix Stark (Floorball Bayern, Vorstandsmitglied)