Kurz vor der Aufnahme von Floorball Deutschland in den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) komplettieren wir die Serie, in der wir die Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstands des Bundesverbandes vorstellen. Zum Abschluss ist Elke Scholz, Präsidentin von Floorball Deutschland, an der Reihe.
Elke Scholz, Präsidentin
Wer bist du?
Meine Heimatstadt ist Lübeck. Ich lebe aber inzwischen in Wattenbek zwischen Kiel und Neumünster. Meine frühere Beschäftigung in einem mittelständischen Unternehmen für Verkehrstechnik umfasste allgemeine Verwaltungstätigkeit, kaufmännische Sachbearbeitung und Sekretariatsaufgaben. Mein Werdegang in der Floorball-Szene verlief über die klassische Schiene in der Vereinsarbeit. Durch meine ehrenamtlichen Aktivitäten beim TSV Bordesholm und meine stundenweise Beschäftigung im Geschäftszimmer des Vereines habe ich Einblick in viele Bereiche nehmen können. Lange Zeit war ich offizielle Abnehmerin für das Deutsche Sportabzeichen und Lauftreffbetreuerin. Fast zehn Jahre lang habe ich im Organisationsteam des beliebten Bordesholmer Volkslaufes  „See & Run“ mitgewirkt und habe vier Jahre das „Bordesholmer Inselschwimmen“ in Eigenregie organisiert. Über viele Jahre habe ich im Redaktionsteam des jährlich erscheinenden Vereinsheftes gearbeitet und zwei Jahre lang das Heft komplett allein bis zur Druckvorlage erstellt.
Durch meine Pressearbeit für den Heimatverein durfte ich vor genau zehn Jahren die neue Sportart „Floorball“ in Bordesholm erfolgreich vorstellen. Das führte zur Einrichtung der neuen Sparte „Floorball“ beim TSV Bordesholm, die sich seit 2007 unter meiner Leitung zu einer Abteilung mit über 100 Mitgliedern entwickelt hat. Für mich erfreulich und auch sehr hilfreich war, dass meine ganze Familie floorballbegeistert war und noch ist. Um Floorball in der Fläche weiter zu entwickeln, waren wir auch Gründungsmitglieder des Kieler Floorball Klubs (2007).
Mein Einstieg in die Verbandsarbeit war ein langsamer, aber stetiger Prozess. Ich leitete über einige Jahre die Abteilung MÖK (Marketing und Öffentlichkeit) im Floorballverband Schleswig-Holstein und brachte mich in die Arbeit der Spielbetriebskommission ein. Ab 2008 habe ich regelmäßig für alle Nationalteams von Floorball Deutschland Trainingslager organisiert, war als Kassenprüferin des Dachverbandes tätig und habe mich in der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit bei FD engagiert.
Seit Januar 2010 bin ich Vorsitzende des schleswig-holsteinischen Landesverbandes. Durch das Hineinwachsen in die Strukturen der Verbandsarbeit habe ich auch Großveranstaltungen wie das final4 und die U19 Herren WM in Weißenfels und Hamburg maßgeblich mit gestaltet. Die Herausforderung lag dabei im Besonderen in der  großen Bereitschaft zu Flexibilität, Selbständigkeit und Teamfähigkeit. Gemeinsam sind wir stark. In die Durchführung dieser Großveranstaltungen konnten wir z.B. viele norddeutsche „Floorballer“ einbinden, die wir dadurch als neue Mitarbeiter im eigenen Landesverband gewonnen haben.
Was versprichst du dir persönlich von der angestrebten DOSB-Aufnahme?
Ich freue mich! Ja, zunächst freue ich mich einfach, Teil der „deutschen Sportfamilie“ zu werden. Auf dieses Ziel haben wir alle so lange hingearbeitet, gleich ob als Trainer eines dörflichen Vereins, Helfer bei einer Veranstaltung oder als aktiver Mitarbeiter in einem Vorstand.
Ich verspreche mir für die Zukunft den Aufbau und die Umsetzung eines Aus- und Fortbildungsangebotes für den sportlichen Bereich, aber auch um junge Menschen für die Vereine und Verbände zu qualifizieren. Damit meine ich u.a. die Vermittlung von sozialen und kommunikativen Kompetenzen. Dafür können wir als Fachverband einen wichtigen Beitrag leisten.
Weitere wichtige Themen sind aber auch der Ausbau unserer Aktivitäten rund um das Thema Inklusion und mögliche Anti-Doping-Kampagnen.
Als DOSB-Mitglied sollten alle Vorteile genutzt werden, Floorball im Interesse seiner vielen jungen Spieler (etwa die Hälfte der FD-Mitglieder sind zwischen 7 und 14 Jahren alt) weiter zu entwickeln und auch in Deutschland im Kreis der großen Spielsportarten zu etablieren. Dazu gehört in meinen Augen auch die unbedingte weitere Förderung im Schulsport und die damit verbundene mögliche Aufnahme in die Deutsche Schulsportstiftung  „Jugend trainiert für Olympia“.
Was willst du in deiner Position für den Verband erreichen?
Das Wissen und die Wertschätzung um das ehrenamtliche Engagement gerade von jungen Menschen und eine besondere Affinität zum Sport an sich motivieren mich im besonderen Maße in meinem neuen Amt. Es gilt, die Kräfte und die Leidenschaft für Floorball, die wir zweifelsohne alle haben, zu bündeln und in die richtigen Bahnen zu lenken. Ich habe in den vergangenen Jahren lernen müssen, dass die Arbeit in einem Bundesverband allein aus räumlichen Gründen um ein vielfaches schwieriger zu bewerkstelligen ist als in einem dörflichen Sportverein oder auch Landesverband. So müssen die Strukturen unserer Arbeit in allen Bereichen optimiert  werden. Dazu gehört zunächst einmal die Kommunikationsbereitschaft, Loyalität, soziale Kompetenz, aber auch hohe Flexibilität. Der Weg wird das Ziel sein.