Es wurde die erwartete zweite Niederlage im WM-Turnier für die deutschen Floorball-Damen. Dabei lagen in der Partie gegen Tschechien Glück und Pech in der Hauptareana im finnischen Tampere nahe beieinander. Glück, bei zahlreichen Pfosten- und Lattentreffern der Tschechinnen – Pech beim eigenen Abschluss. Nur einmal landete der Ball im tschechischen Tor, während die deutsche Keeperin Christa Brünn (Floorball Ryders) neunmal hinter sich greifen musste. Endstand: 1:9 (0:1/1:4/0:4).
Sichtlich frustriert war Tschechien nach dem ersten Drittel. Das verdeutlichte die Reaktion von Denisa Ratajova, Stürmerin aus der Starting-Six. Sie haute ihren Schläger nach der Pausensirene mit voller Wucht auf einen Stuhl und zog mit saurer Miene in Richtung Kabine ab.

 
Deutschland war es im ersten Drittel gelungen, die amtierenden WM-Vierten ordentlich zu ärgern. Selbst die frühe Aus für Hannah Hartges (TSV Neuwittenbek/3. Reihe), brachte das Team von Simon Brechbühler nicht aus dem Konzept. Hartges hatte sich beim Lauf und einem Schuss aufs Tor ohne Fremdeinwirkung am Bein verletzt und musste vom Feld getragen werden.
Gute Chancen
Tschechien war die ersten fünf Minuten klar spielbestimmend. Doch Anne-Marie Mietz (Grimma) hatte in der 7. Minute die Möglichkeit, ihr Team in Führung zu bringen. Sie schnappte sich bei einem schwachen Abspiel der Tschechinnen den Ball und probierte es aus der Halbdistanz – schoss aber knapp vorbei.
Knapp 30 Sekunden danach war Torfrau Brünn erstmals geschlagen. Eine kurze Druckphase der deutschen Damen vor dem Tor ihrer Gegnerinnen brachte kein Ergebnis. Besser machte es Tschechien in der 12. Minute. Allerdings wurde dieser Treffer vom Schiedsrichtergespann nicht anerkannt.
Bis zur Pause hatten dann Sara Patzelt (Weißenfels, 14. Minute), Lea Fischer (Gettorfer TV, 15.), Baumgarten (16.) und Kisa Reck (19.) gute Möglichkeiten, die allesamt am Tor vorbeigingen oder abgewehrt wurden.
Solo von Timmel
Das zweite Drittel gehörte dann den Tschechinnen, die bereits nach 25 Sekunden einen Lattentreffer verzeichneten. Das 0:2 (22. Minute) resultierte aus einem Ballverlust Deutschlands vor dem eigenen Tor. Diese Einladung nahm sich Hana Sladeckova dankend an.
Das Tor des Tages erzielte kurz darauf allerdings eine Deutsche. Katja Timmel fasste sich in der 23. Minute ein Herz, ließ bei einem Sololauf sämtliche Gegnerinnen stehen und traf mit ihrem Schuss von halblinks aus dem Lauf heraus zum 1:2. Die tschechische Antwort folgte prompt mit dem 1:3 (24. Minute).
Bis zur zweiten Pause erhöhte Tschechien um zwei weitere Treffer, wobei das 5:1 ein unglückliches Eigentor von Timmel war. Sie fälschte einen Querpass ins Tor ab (32.). Franziska Kuhlmann (Zug United, 27.) Mietz (32.), Simone Schwarz (Alvsjo AIK, 37.) und Laura Neumann (39.) hätten den Rückstand verkürzen können, scheiterten aber mit ihren Versuchen.
Leeres Tor
Noch war aber Platz drei der B-Gruppe und damit ein vermeintlich leichterer Gegner für die Zwischenrunde möglich. Dazu benötigte Deutschland das bessere Torverhältnis als Lettland. Unter anderem war Ina Jensen (ETV Piranhhas Hamburg) dem zweiten deutschen Tor ganz nahe. Sie traf aber in der 54. Minute nur den Innenpfosten.

 
Die Chance schwand zudem, weil Tschechien bis zur 56. Minute auf 1:9 davongezogen war. Brechbühler nahm darauf eine Auszeit und ließ in den letzten drei Minuten immer wieder ohne Torfrau und mit einer sechsten Feldspielerin spielen. „Wir wollten noch ein oder zwei Treffer erzwingen“, der Nationaltrainer aus der Schweiz. Es blieb aber beim 1:9. Als beste deutsche Spielerin wurde Lisa Merle Entelmann (MFBC Grimma) ausgezeichnet.
Damit geht es für Deutschland am Dienstag im Playoff-Match gegen Dänemark um den Einzug ins Viertelfinale. Die Partie wird um 12.30 Uhr angepfiffen und im Internet live auf sportdeutschland.tv übertragen.

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Weitere Infos zur Damen-WM 2015 in Tampere unter: www.floorball.org