Seit Ende der 1970er Jahre wird Erkrath/Hochdahl Floorball gespielt. Am letzten Juni-Wochenenende sind nun die besten Kleinfeldteams des Landes zu Gast, wenn die vom TSV Hochdahl organisierte Stena Line Herren Kleinfeld Deutsche Meisterschaft stattfindet. Wir holten uns von Alexander Gumnior, Abteilungsleiter und Spieler beim TSV, ein Update.

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Alexander Gumnior, warum habt ihr euch für die Ausrichtung der Stena Line Deutsche Meisterschaft entschieden?
Um diese Frage zu beantworten, muss ich etwas ausholen, da gleich mehrere Punkte für unsere Bewerbung ausschlaggebend waren. Zum einen ist natürlich die Ausrichtung einer Stena Line Deutschen Meisterschaft immer etwas Besonderes, vor allem für den gastgebenden Verein. Wir durften in der Vergangenheit schon des öfteren die einzigartige Stimmung auf einer Heim-DM erleben. Im letzten Jahr sind wir dann mehr oder weniger überraschend Deutscher Meister geworden, damit hatte niemand von uns im Vorfeld gerechnet. Umso mehr haben wir uns über den zweiten Titel nach 2006 gefreut – hatte es in der Vergangenheit oft nur zum Vizemeister gereicht.
Trotz aller Freude über den Titel mussten wir feststellen, dass sich der Floorball in unserer Region nicht wirklich entwickelt hat. Nun wollen wir in die Zukunft schauen. Mit dem Schwung und der Aufmerksamkeit eines Deutschen Meisters wollen wir diesen Umstand entgegenwirken und für den Sport Floorball intensiv Werbung machen. Als amtierender Deutscher Meister eine Meisterschaft auszurichten und dabei die Chance auf eine Titelverteidigung zu Hause vor heimischem Publikum zu haben – das ist sicherlich etwas Besonderes und eine Herausforderung zugleich. Darüber hinaus möchten wir ein Event ausrichten, dass neben Floorball ein attraktives Rahmenprogramm bietet und das Miteinander fördert.
Wie hat sich die Sportart Floorball in den vergangenen fünf Jahren in eurem Verein und eurer Region entwickelt und was ist in Zukunft zu erwarten?
In Erkrath/Hochdahl wird Floorball aktiv seit 1978 gespielt und damit zählen auch wir zu einem der ersten Vereine in Deutschland, die diesen Sport betrieben haben. Aber im Vergleich zu anderen Vereinen in Deutschland haben wir nur sehr wenige Mitglieder. Warum dies so ist, dass ist nur schwer zu sagen – wird aber hauptsächlich an uns selbst liegen. Wir haben es einfach verpasst, den Nachwuchs aufzubauen. Die Kleinfeldvariante war für uns immer die wichtigste Spielvariante, für eine schlagkräftige Truppe braucht es nicht so viele Spieler. Das ist im Großfeld anders – das haben wir vor 5-6 Jahren mit dem Einstieg ins Großfeld gemerkt. Damals glaubten wir aber noch, das wird mit dem Kader schon irgendwie gehen. Mittlerweile geht das nicht mehr. Für das Kleinfeld werden wir sicherlich auch in Zukunft eine sehr gute Mannschaft aufstellen können – aber wir wollen auch das Großfeld stärker angehen. Und dafür braucht es den Nachwuchs. In den letzten beiden Jahren haben wir wieder verstärkt in diesen Bereich investiert, mittlerweile wieder eine Jugendmannschaft aufgebaut. Wir sind derzeit in verschiedenen Grundschulen und stellen dort unsere Sportart den interessierten Kindern vor. Auch im Schulsport wird Floorball nun häufiger gespielt.
Durch unsere Fusion mit dem größten Breitensportverein der Stadt haben wir nun auch ganz andere personelle und finanzielle Möglichkeiten. Das fängt bei den Hallenzeiten an und geht bis hin zur Verteilung der Aufgaben auf mehrere Personen.
Wir haben ein ehrgeiziges Ziel, wir wollen unseren „Fehlstart“ vergessen machen und in den nächsten 5 Jahren in allen Altersklassen zumindest eine Trainingsgruppe haben, idealerweise auch im Ligabetrieb. Unser Partnerverein aus Kaarst hat es vorgemacht und in den letzten Jahren Unglaubliches geschafft. Auch wir wollen uns dies als Vorbild nehmen und den Floorball in unserer Region durch harte Arbeit deutlich präsenter machen. Wir hoffen, dass wir dies zusammen mit unseren Unterstützern schaffen. Mit der Ausrichtung der diesjährigen Meisterschaft haben wir im Vorfeld bereits viel Werbung machen können, jetzt gilt es, diesen Schwung mitzunehmen und die Ausrichtung der Stena Line Deutschen Meisterschaft als nächsten Schritt in die richtige Richtung zu nutzen.
Was können die Teilnehmer von eurer Stena Line Deutsche Meisterschaft erwarten?
Die Teilnehmer, aber auch alle Besucher erwartet ein hoffentlich unvergessliches Event. Wir möchten, dass sich alle Spieler rund herum wohl fühlen, zumindest neben dem Spielfeld. Auf dem Spielfeld darf es ruhig intensiver zugehen 😉 Allen Besuchern möchten wir ein erlebnisreiches Wochenende bieten.
Neben dem Floorball haben wir daher eine Reihe an Aktivitäten und Attraktionen geplant. So wird es eine offizielle Begrüßung bei der Stena Line Deutsche Floorball Meisterschaft durch unseren Landrat Thomas Hendele geben. Nach den Begrüßungen wird es erste Tanzvorstellungen unserer vereinsinternen Jazz & Modern Dance Abteilung geben. Da der Zeitplan am Samstag sehr eng getaktet ist, werden wir auf weitere Aktivitäten auf dem Spielfeld verzichten und werden dafür auf dem Außengelände ein Minifloorballfeld, einen Baseball-Schlagkäfig und eine Slackline aufbauen. Weitere Überraschungen erfahren die Besucher dann vor Ort. Wir wollen die Spannung ja aufrecht erhalten und nicht alles verraten. Vorbeikommen soll sich lohnen.
Alle Mannschaften haben die Möglichkeit, Ihr Aufwärmprogramm in der Nachbarhalle, die nur wenige Meter entfernt ist, durchzuführen. Auch hier wird ein komplettes Kleinfeld aufgebaut sein. Darüber hinaus haben wir alles rund um die Verpflegung da, vom reichhaltigen Frühstück für die Sportler über Gegrilltes, Getränke, Kuchen, Waffeln, usw. für alle Besucher. Darüber hinaus können wir mit Hilfe unserer Sponsoren allen Sportlern kostenfreies Wasser und frisches Obst zur Verfügung stellen.
Am Sonntag wird es weitere Tanzvorführungen zwischen den Spielen geben. Ein weiteres Highlight wird sicherlich der Live-Auftritt von Chris Brenner Music werden.
 
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