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Martin Brückner hatte erst einmal keine Meinung zum gerade absolvierten letzten Vorrundenspiel bei der Weltmeisterschaft in Helsinki. Der Bundestrainer der deutschen Herren-Nationalmannschaft war am Montagabend ziemlich angefressen. Aber nicht wegen der Niederlage gegen die Schweiz, welche sich mit 2:9 vor rund 200 Zuschauern in einem verträglichen Rahmen hielt. Brückners Schützlinge hatten sich als klare Außenseiter gut verkauft.
Der Grund für Brückners schlechte Laune war ein anderer. „Der Weltverband IFF hat uns mitten im Spiel mitgeteilt, dass unser Playoff-Match gegen die Slowakei um 10 Uhr und nicht wie schon bestätigt um 16 Uhr stattfinden soll“, sagte er und schüttelte ungläubig den Kopf.
Eigentlich war die Partie für das slowakische Fernsehen auf den Nachmittagstermin festgelegt, wenn die Slowakei sich für diese Playoff qualifizieren sollten. „Und dann wird das auf 10 Uhr geändert und uns mitten in der laufenden Partie mitgeteilt. Das ärgert mich unheimlich“ sagte Brückner und stellte in Frage: „Welcher TV-Sender zeigt ein Livespiel um 10 Uhr?“
Die Regenerationsphase nach dem Abendspiel gegen die Schweiz sei einfach zu kurz sei und Playoff-Gegner Slowakei ginge zudem mit einem spielfreien Tag in die Partie. Zudem muss Deutschland die längere Rück- und wieder Anreise aus dem 100 Kilometer entfernten Trainingszentrum in Eerikkillä auf sich nehmen. „Da bleibt schon so kaum noch Zeit für eine Auswertung des Spiels gegen die Schweiz, geschweige denn für die Vorbereitung auf den nächsten Gegner“, so Brückner, der die aktuelle WM-Spielplanpraxis insgesamt in Frage stellt.
Immerhin, nach einiger Diskussion lenkte die IFF ein. „Wir haben uns jetzt auf 13 Uhr geeinigt“, teilte Brückner seinen Spielern beim Auslaufen auf dem Feld mit. Die hatten gerade gegen die Schweiz erneut einen sehr intensiven Arbeitseinsatz hinter sich und Brückner durfte zufrieden sein. Der Lohn: “nur” eine einstellige Niederlage, im Gegensatz zu den beiden vergangenen WMs 2016 (3:11) und 2018 (1:13).
Dabei setzte es schon nach 50 Sekunden den ersten Gegentreffer, der ein kleines Debakel befürchten lies. Für Aufsehen sorgte dann jedoch Tino von Pritzbuer, der aktuell in der Schweiz beim UHC Waldkirsch-St.Gallen aktiv ist. Der 25-Jährige zog in der 13. Minute von rechts ab und traf zum Ausgleich. Das 1:1 hielt rund sieben Minuten, ehe die Schweiz wieder in Führung ging.
Im zweiten Drittel bereitete die deutsche Abwehr den Favoriten sichtlich Kopfzerbrechen. Nur zweimal zappelte der Ball hinter Tormann Jan Lemke (GC Unihockey/Schweiz) bei dessen ersten WM-Einsatz im Netz.
Im Schlussdrittel machte sich die bessere Physis der Semiprofis aus dem Nachbarland bemerkbar, die auf 9:1 davonzogen (56. Minute). Doch das Schlusswort war Florian Weisskirchen (SSF Dragons Bonn) vorbehalten: Nach Vorlage von Nils Hofferbert (DJK Holzbüttgen) markierte er mit seinem ersten WM-Treffer den 2:9-Entstand.
Am Dienstag geht es also um 13 Uhr Ortszeit (12 Uhr MEZ) mit dem Playoff gegen die Slowakei weiter. „Wenn wir wieder so mutig und befreit aufspielen, dann können wir die Slowakei schlagen“, glaubt Kapitän Tim Böttcher an einen möglichen Erfolg.
Die Bilanz gegen die Slowakei: 2 Siege/ 4 Niederlagen