
Für den Floorball-Verband Deutschland war es ein aufregendes Jahr 2022. Nicht nur wegen des 30-jährigen Jubiläums im April. Wir blicken in einer dreiteiligen Beitragsserie zurück auf das Jahr 2022. Was ist beim Floorball-Verband Deutschland hinter den Kulissen passiert? Welche Beschlüsse und Entscheidungen wurden getroffen? In diesem Beitrag geht es um Neuerungen für die Trainerausbildung und im Schiedsrichterwesen, die vor allem der Entbürokratiserung und Verbesserung bestehender Abläufe dienen. Ausbildung von Trainerinnen und Trainern Seit dem Frühjahr 2022 können die 11 Floorball-Landesverbände in Deutschland eigene regionale C-Trainerkurse durchführen und dabei auf Referent*innen von Floorball Deutschland zurückgreifen oder eigene Referent*innen damit beauftragen. Die Voraussetzung, dass für die Durchführung auf Landesverbandsebene eine zusätzliche Ausbildung für Ausbilder*innen notwendig ist, ist entfallen und die organisatorische Hürde somit deutlich abgesenkt. Der „Trainer C Leistungssport Floorball“ ist eine vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) anerkannte lizenzierte Trainerausbildung. Das Kursangebot umfasst mindestens 80 Lerneinheiten (=60 Stunden) und schließt mit einer theoretischen und praktischen Prüfung ab. Die Lizenz ist 4 Jahre gültig. Der Floorball-Verband Deutschland e.V. bietet selbst jährlich einen zentralen C-Trainerkurs an, um eine grundlegende Versorgung mit dem C-Trainerkursangebot sicherzustellen. Der nächste Jahrgang ist ausgebildet: Die Absolvent*innen des C-Trainerkurses 2022 in Naumburg Mit dem Projekt Floorball Connected wurde 2022 ein Austausch mit über 100 Trainerinnen und Trainern aus Breiten- und Leistungssport geschaffen. Neben dem Trainerkongress mit dem schwedischen Nationaltrainer Niklas Norden im März, gab es mehrere Online-Formate mit Input und Diskussion. Das Projekt endet in Kürze, wird aber in eine nachnutzbare Vernetzungsplattform überführt. Durch die geschaffene Partnerschaft mit Hockey is Diversity werden seit Mitte 2022 weitere Angebote in und um die C-Trainerausbildung herum geschaffen, die die Themen Diversität, Anti-Rassismus und Anti-Diskriminierung in praxisnaher Art und Weise aufbereiten. Bits & Bytes sowie Personal für das Schiedsrichterwesen Das Jahr 2022 war Regeljahr. Alle 4 Jahre werden die Regeln auf internationaler Ebene angepasst und müssen dann ins deutsche übersetzt und für den Spielbetrieb aufbereitet werden. Prüfungsunterlagen, Kursmaterial und Interpretationshilfen mussten z.T. grundlegend überarbeitet werden. Eine Mammutaufgabe. Im Austausch mit den Regel- und Schiedsrichterkommissionen der Landesverbände und dem Spitzenkader der deutschen Schiedsrichter*innen wurden trotz des hohen operativen Arbeitsaufkommens erste kleinere Maßnahmen abgeleitet, um die aktuelle Situation rund um Lizenzwesen, Ausbildung und Schiedsrichterkultur in Deutschland zu verbessern. Ein neuer Schiedsrichterausweis, der nur noch einmal alle 4 Jahre gedruckt wird, ist im Dezember 2022 an alle Landesverbände verschickt worden. Per QR-Code lässt sich über eine Webanwendung (sr.floorball.de/lizenzcheck) die aktuelle Lizenzstufe, evtl. Zusatzqualifikationen und das Gültigkeitsdatum auslesen. Somit werden Druckkosten und die Fehleranfälligkeit verringert. Zusätzlich wurden Korrektur- und Druckfristen gemeinsam mit den ausbildenden Landesverbänden festgelegt, sodass klar geregelt ist bis wann Kursdaten vorliegen müssen, damit Ausweise nicht wie in der Vergangenheit erst zum Ende der Saison bei den Schiedsrichter*innen eintreffen. Die Lizenznummer wird zukünftig für alle Schiedsrichter*innen wichtig: mit ihr kann die aktuelle Lizenzstufe abgerufen werden Ansetzungen von Schiedsrichter*innen im Bundesligaspielbetrieb stellen nach wie vor die größte zeitliche Herausforderung dar, die seit der Saison 2022/2023 nicht mehr im Ehrenamt von der Regel- und Schiedsrichterkommission (RSK) erledigt wird, sondern durch eine eigens geschaffene Position in der Geschäftsstelle von Floorball Deutschland für Ansetzungen mit 5h/Woche. Dem Wunsch aus Reihen der Schiedsrichter*innen, dies in einer eigenen Stelle außerhalb der RSK zu bündeln wurde entsprochen. Durch fehlende digitale Lösungen im Schiedsrichterbereich ist das Potenzial für Verbesserungen weiterhin hoch. Wir stehen damit am Anfang einer größeren Umbauphase. Der Reformbedarf ist enorm, die Ressourcen begrenzt. An dieser Stelle danken wir allen Schiedsrichter*innen, Ausbilder*innen und Beobachter*innen, die sich im Großen oder Kleinen für das Regelwesen im Floorballsport einsetzen, für Ihre Geduld und Ausdauer mit dem aktuellen System. Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr 2023, in dem wir gemeinsam mit allen Beteiligten, aus den Landesverbänden und der Floorball-Community weiter an Verbesserungen arbeiten. In eigener Sache: Da aktuell nicht alle Vorstandsposten besetzt sind, suchen wir noch Kandidat*innen, die sich auf der Delegiertenversammlung am 05. März 2023 zur Wahl stellen möchten. Spannend für dich? Du hast Fragen oder möchtest dich für eine Vorstandsposition bei Floorball Deutschland zur Wahl stellen? Dann schreib uns an office@floorball.de.

Koceni, Lettland – Die deutsche Frauennationalmannschaft startete in die Weltmeisterschaftsqualifikation für Singapur gegen niemand geringeren als den amtierenden Weltmeister der Frauen, Schweden. Das Spiel startete 13 Uhr lettischer Zeit. Cheftrainer Joel Heine stellte sein Team offensichtlich gut ein, die ersten Minuten lieferten die Deutschen eine solide Verteidigungsleistung ab und schafften es neun Minuten lang das Tor von Noora Holle sauber zu halten. Dann gelang den Schwedinnen der erste Treffer. Davon nicht entmutigt, arbeiteten die deutschen Damen weiter gut in der Defensive und schafften auch einige Chance auf das schwedische Tor zu erspielen. Nach 15. Minuten merkten die Weltmeisterinnen, dass sie einen Gang zulegen mussten, wenn sie gegen die Deutschen klar gewinnen wollen. Mit etwas mehr Druck gelang Ihnen dann ein Doppelschlag, welcher einer Minute vor der ersten Pause noch mit einem weiteren Tor gekrönt wurde. So ging es mit einem guten 0:4 aus deutscher Sicht in die Pause. Es schien als hätten die Schwedinnen in der Kabine einiges zu hören bekommen. Denn nach Wiederanpfiff spielten die Nordeuropäerinnen deutlich aggressiver. Fast schon im Minutentakt schafften es die Schwedinnen den Ball im deutschen Tor zu versenken. Daran konnte auch der Torhüterinwechsel von Noora Holle auf Emely Leu nichts ändern. Erst in den letzten vier Minuten des zweiten Spielabschnitts schafften es die Deutschen sich wieder zu fangen und kein weiteres Gegentor zuzulassen. Dennoch ging es mit einem Spielstand von mittlerweile 0:16 in die zweite Pause. Der letzte Spielabschnitt startete wieder mit schwedischen Schüssen. Die Weltmeisterinnen waren warmgeschossen, es schien auch fast alles zu gelingen. Die Deutschen dagegen versuchten immer wieder mitzuspielen, den Ball zu behaupten und selbst vor das schwedische Tor zu kommen. Doch auch dort waren die Schwedinnen gut besetzt. So endete das erste Qualifikationsspiel der deutschen Damen mit 0:25. Einem Ergebnis, welches Floorballkenner als in Ordnung einstufen. Das nächste Spiel findet am 01.02.2023 um 19 Uhr deutscher Zeit gegen die Gastgeberinnen aus Lettland statt. Lettland hatte zuvor gegen die Niederland mit 10:0 gewonnen. Die beiden vermeintlich schweren Gegner stehen für Deutschland also am Anfang auf dem Programm, danach geht es gegen Grossbritannien und die Niederlanden, in diesen Spielen gelten die Deutschen als Favoritinnen.

Auch zum Final4 2023 werden wir wieder einen Trainerkongress anbieten. Dabei handelt es sich um eine Weiterbildungsmaßnahme, die dieses Jahr das Kinder- und Jugendfloorball zum Schwerpunkt haben wird. Dafür konnten wir mit Jukka Leino, einen erfolgreichen und erfahrenen finnischen Juniorentrainer, als Referenten gewinnen. Jukka trainiert die U12 des SB Vaasa und auch ein regionales Auswahlteam. Der Grund für die Auswahl als Referenten liegt aber vor allem in seinem Coachingansatz, der den Schwerpunkt stark auf Spielformen setzt. Er selbst sieht für sich drei Punkte als Trainer im Fokus: Er erwartet von seinen Spieler*innen hohen Einsatz, er möchte seinen Spieler*innen zeigen, dass sie ihm wirklich wichtig sind und er möchte Erfolge – wenngleich er diese im Nachwuchs als Ergebnis einer guten Spielerentwicklung sieht. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten: Wann und wo findet der Kurs statt? Der Kurs findet im Rahmen des Final4 am 4. und 5. März in der Max-Schmeling-Halle statt. Folgender Ablauf ist geplant: Samstag, 04.03.202312:00 – 13:30Theorie 113:30 – 14:15Mittagspause14:15 – 15:45Theorie 216:00 – 18:00Hospitation Herren TV Schriesheim vs. DJK Holzbüttgen18:15 – 18:45Theorie 319:00 – 21:00Hospitation Herren UHC Weißenfels vs. Red Hocks KauferingSonntag, 05.03.202311:00 – 12:30Theorie 412:30 – 14:30Mittag/Finale Damen14:45 – 15:45Theorie 516:00Finale Herren Was kostet der Kurs? Die Teilnahme kostet 30 Euro für beide Tage oder 15 Euro pro Tag. Da die Einheiten aber aufeinander aufbauen, macht es definitiv Sinn, beide Tage zu kommen. Das Final4-Ticket muss separat gekauft werden. Im Preis inbegriffen sind Tagungsgetränke. Die Rechnung wird nach der Anmeldung per Mail geschickt. Wie erfolgt die Anmeldung? Die Teilnahme erfolgt über das Anmeldeformular, welches ihr hier findet. Kann man mit der Teilnahme seine C-Trainerlizenz verlängern? Ja, mit der Teilnahme an beiden Tagen ist eine Verlängerung der C-Lizenz möglich. Was ist sonst noch wichtig? Der Kurs findet auf Englisch statt. Der Trainerkongress gehört zu dem Projekt „Floorball Connected“ und wird durch den DOSB gefördert. Bei Fragen zum Kongress: j.henschler@floorball.de
Im vergangenen Jahr konnte das Herrennationalteam die Weltmeisterschaft mit dem 6. Platz abschließen. Damit war es ein voller Erfolg, wiedermal vor Schweizer-Kulisse den deutschen Floorball von der besten Seite zu zeigen. Bundestrainer Martin Brückner hat in letzten Monaten die Länderspiele Revue passieren lassen und dabei sind ihm viele spannende Sachen aufgefallen. Diese wird er im nächsten Floorball Connected Stammtisch präsentieren und mit einigen Statistiken veranschaulichen. Zusätzlich zur spielerischen Auswertung wird er einen Einblick in die deutsche Spielphilosophie sowie den weiteren Zielen geben. Der Stammtisch findet online am 09.02.2023 um 19 Uhr statt. Der Link zur Veranstaltung wird per Mail versendet. Anmelden kann sich jeder kostenfrei unter diesem LINK.